Die NRW Wahl steht an. Alles konzentriert sich auf die beiden Lager SPD und CDU in Person von Hannelore Kraft und Armin Laschet. Doch was sagt das Netz dazu? Wie stark werden die beiden Kandidaten diskutiert? Was sind die prominentesten Themen? Transformieren.com hat die beiden Kandidaten mit einem Listening System analysiert. Der folgende Artikel klärt über die wichtigsten Erkenntnisse auf.
Rund 35.000 Erwähnungen seit dem 1.1.2017
Seit Anfang des Jahres zählt das Listening-System ca. 35.000 Erwähnungen zu den beiden großen Landtags-Kandidaten. Davon fallen fast 50 Prozent auf Nachrichtenportale, 21,5 Prozent auf Microblogs und 14,6 Prozent auf klassische Webseiten. Schlusslicht bilden die Foren mit 0,7 Prozent bzw. 250 Erwähnungen. Mit 7.575 Erwähnungen führt Twitter die Liste der konkreten Quellen an. Dahinter folgt Facebook mit 1.202 Erwähnungen. Auf Platz 3 zeigt sich der Kölner Stadtanzeiger, erst dahinter folgt Youtube und schließlich die Rheinische Post.
Kraft vereint drei Viertel aller Erwähnungen
Quantitativ führt Kraft mit über 72 Prozent die Anzahl Erwähnungen an. Im analysierten Zeitraum zählt sie 25.126 Fundstellen, während Laschet nur 10.015 Erwähnungen auf sich vereint. Im Zeitverlauf zeigt sich, dass bei beiden Kandidaten die Anzahl der Erwähnungen pro Woche steigt. Die Anzahl sagt natürlich noch nichts über die tatsächlichen Wahlstimmen aus.
Sicherheit und Bildung bestimmen die Gespräche im Netz
In der Themen-Analyse der Mediensegmente, die verstärkt von Wählern frequentiert werden, stellt sich heraus, dass vor allem Fragen zum Umgang mit Flüchtlingen und der Türkeifrage diskutiert werden. Ein weiterer Grund für die häufigen Erwähnungen rund um das Thema Terror ist der Amri-Prozess.
Die Autoren mit der höchsten Frequenz sind…
Armin Laschet führt mit 170 Erwähnungen die Liste der quantitativ stärksten Autoren selbst an. Bei den Erwähnungen von Hannelore Kraft führt die Deutsche Presseagentur die Liste an – Frau Kraft ist auf Platz 4 vertreten. Inwieweit diese bereits professionell auf Influencer setzt, ist durchaus fraglich.
Die viralsten Beiträge über die Kandidaten
Den viralsten Beitrag über Hannelore Kraft setzte ein Twitter-Nutzer ab, indem er ein Hart aber Fair Zitat verbreitete: „Jedes Mal, wenn Hannelore Kraft soziale Gerechtigkeit sagt, findet ein Rentner eine Pfandflasche.“ (https://twitter.com/hetzpetz/status/833770916140220416)
Der Beitrag wurde 667 Mal geteilt, was mehr als 6 mal so viel ist wie der erfolgreichste Twitter-Beitrag von Frau Kraft selbst im untersuchten Zeitraum. Auf Platz 2 der viralsten Beiträge findet sich ein Facebook-Post der Welt über die fatale Bilanz der rot-grünen Regierung unter Hannelore Kraft.
https://www.facebook.com/97515118114/posts/10155159471033115
Den dritten Platz nimmt die Rheinische Post ein, die über die Kosten ihrer Südamerika-Reise in Höhe von 129.934 Euro aufklärte. http://www.rp-online.de/nrw/landespolitik/suedamerika-reise-von-kraft-kostete-129934-euro-aid-1.6599713
Die viralsten Beiträge über Armin Laschet führt Bundeskanzlerin Angela Merkel auf Facebook an.
https://www.facebook.com/59788447049/posts/10154176813462050
Platz 2 bildet eine Anne Will Sendung auf Youtube, bei der das Thema Türkei unter anderem von Armin Laschet diskutiert wird.
https://www.youtube.com/watch?v=tk79uBbo64U
Platz 3 säumt der Facebook-Beitrag der CDU über ein 10 Punkte Papier für mehr Sicherheit in NRW.
https://www.facebook.com/78502295414/posts/10154588835960415
Methodik – wen es interessiert
Die Monitoring-Analyse wurde mit Hilfe der Software Ubermetrics Technologies durchgeführt. Diese erfasst ca. 400 Millionen Online-Quellen. Für die beiden Kandidaten wurden so genannte Search Queries aufgesetzt, die die Quellen nach bestimmten Wort-Kombinationen filtert und die Ergebnisse in Form unterschiedlicher Visualisierungen aggregiert. Für mehr Informationen zum Einsatz von Monitoring Systemen ist folgender Artikel hilfreich:
Fazit
Es bleibt die Frage offen, wer den Wahlkampf in NRW am Ende gewinnen wird. Das Ergebnis werden wir am 14.Mai erleben. Inhaltlich zeigt die Analyse, dass sich Frau Kraft stärker den Themen Familie und Bildung stellt, während Laschet proaktiv auf Fragestellungen zur Sicherheit und zur Türkei eingeht – scheinbar auch Themen, die stärker aus der Verbrauchersicht hinterfragt werden.
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